In einer Entfernung von nur rund 70.000 Kilometern
ist ein neu entdeckter Asteroid an der Erde vorbeigerast!Den Durchmesser des Brockens mit der Bezeichnung 2009 DD45 schätzen
Forscher auf 21 bis 47 Meter, wie die US-Weltraumbehörde NASA auf ihrer
Internetseite mitteilte. Dies entspricht der Größe eines zehnstöckigen
Hochhauses. So groß war auch ungefähr der Asteroid, der mit dem
sogenannten Tunguska-Ereignis vom 30. Juni 1908 in Zusammenhang gebracht wird.
Damals wurde in Sibirien auf mehr als 2000
Quadratkilometern 80 Millionen Bäume umgeknickt - als Ursache wird die
Explosion eines Asteroiden vermutet, die eine Druckwelle mit der
Sprengkraft hunderter Hiroshima-Atombomben auslöste.
Der erst am vergangenen Freitag von Australien aus entdeckte kosmische
Kleinkörper 2009 DD45 passierte die Erde am Nachmittag in gerade mal
einem Fünftel der Mondentfernung. Die Gefahr eines Einschlags auf
unserem Planeten bestand nicht. Wissenschaftler schätzen, dass ein
Brocken dieser Größe etwa alle tausend Jahre mit der Erde kollidiert.
Erst im vergangenen Oktober war ein allerdings deutlich kleinerer
Asteroid als Feuerball über dem Sudan niedergegangen. Dieser Brocken
mit wenigen Metern Durchmesser war erst einen Tag zuvor entdeckt worden.
"Asteroiden der Größe von 2009 DD45 ziehen ziemlich regelmäßig an
der Erde vorbei", sagte der Planetologe Alan Harris vom Deutschen
Zentrum für Luft- und Raumfahrt. "Zu einer Kollision kommt es nur selten.
"Kosmische Geschosse mit einem Durchmesser bis zu 50
Metern verglühen je nach ihrer Zusammensetzung in der Regel in der
Erdatmosphäre. "Größere können auf jeden Fall gefährlich werden",
unterstrich Harris. Mit dem Einschlag eines Ein-Kilometer-Brockens ist
laut NASA einmal im mehreren hunderttausend Jahren zu rechnen.
Einschläge von Asteroiden oder Kometen sind ausgesprochen selten, in der langen
Geschichte des Sonnensystems aber dennoch nichts Ungewöhnliches. Dies
beweist ein Blick auf die kraterzerfurchten Oberflächen von Mond,
Merkur und Mars. Auch auf der Erde gab es schwere Einschläge: So
donnerte vor 15 Millionen Jahren ein kilometergroßer Brocken auf die
Schwäbische Alb herab und hinterließ einen Krater, der heute als
Nördlinger Ries bekannt ist.
Quelle