Endlich gibt es die lang ersehnten Obduktionsergebnisse: Popstar Michael Jackson ist an einer Überdosis des starken Narkosemittels Propofol gestorben.Dieses geht aus Gerichtsdokumenten hervor, die jetzt gut zwei Monate nach dem Tod des Sängers - von der "Los Angeles Times" und dem US-Sender CNN in Auszügen veröffentlicht wurden. Das 32 Seiten umfassende Dokument steht im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Jacksons Privatarzt Conrad Murray. Rechtsexperten spekulierten in den US-Medien, dass nun eine Anklage wegen eines Tötungsdelikts zu erwarten ist.
Der Anwalt des Kardiologen, Ed Chernoff, wies einige Angaben in dem Schriftstück als falsch zurück. "Vieles ist Polizei-Theorie", sagte Chernoff. Einige der Aussagen, die Murray zugeschrieben wurden, habe der Arzt nie gemacht.
Dem Schriftstück zufolge hatte der Kardiologe dem unter Schlaflosigkeit leidenden Sänger über viele Wochen hinweg täglich Propofol in einer Dosierung von 50 Milligramm gegeben. Das starke Betäubungsmittel wird normalerweise nur in Krankenhäusern gespritzt und erfordert die ständige Überwachung des Patienten.
Aus Angst vor einer wachsenden Abhängigkeit habe er die Dosis kurz vor Jacksons Tod reduziert und ihm zusätzlich andere Schlaf- und Beruhigungsmittel verabreicht, teilte Murray laut den Dokumenten der Polizei mit. In der Nacht vor Jacksons Tod habe er zunächst auf Propofol verzichtet und dem Superstar Valium und andere Medikamente gegeben. Jackson habe aber mehrfach um das Narkosemittel gebeten und am Ende 25 Milligramm Propofol erhalten.
Der Sänger hatte am 25. Juni in seinem Haus plötzlich einen Herzstillstand erlitten. Murray war nach eigenen Angaben nur für wenige Minuten aus dem Zimmer gegangen.
Bei seiner Rückkehr habe der Patient nicht mehr geatmet. Sowohl Murrays als auch spätere Wiederbelebungsversuche im Krankenhaus scheiterten. Gegen den Mediziner wird wegen eines Tötungsdeliktes ermittelt. Es wurde aber noch keine Anklage erhoben. Ein Sprecher von Jacksons Familie teilte laut "USmagazine.com" mit, dass die Angehörigen "volles Vertrauen" in den Rechtsweg haben und sich auf den Tag freuen, "wenn der Gerechtigkeit genüge getan wird".
Gleich nach dem Tod des 50 Jahre alten Sängers war Murray ins Visier der Polizei geraten. Die Ergebnisse der Autopsie von Jacksons Leiche sollen bis zum Abschluss der polizeilichen Ermittlungen unter Verschluss bleiben. Dies teilte die Gerichtsmedizin in Los Angeles Anfang August mit. Die Blut- und Gewebe-Tests seien zwar abgeschlossen, würden aber vorerst nicht veröffentlicht, hieß es damals.
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