Halloween oder Hallowe’en ist die Kurzform der
englischen Bezeichnung
All Hallows Eve (von
eve (
evening) »Vorabend« und
hallow »Heiliger«) und bezeichnet den Abend vor
Allerheiligen am
31. Oktober (zugleich
Reformationstag) und ist heute ein spaßiges, vor allem für Kinder ausgerichtetes Fest der Geister und Hexen.
GeschichteDer
keltische Ursprung des Festes, das vor allem auf den
Britischen Inseln, dann
Irland und in
Nordfrankreich beheimatet war, liegt ca. 800 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung. Der
31. Oktober beendete in diesem Brauch nicht nur den
Sommer, sondern auch das Jahr. Vor dem mit dem
1. November datierten
Neujahr lag die
Samhain genannte Nacht des Terrors, während dieser für die Kelten die Kluft zwischen dem irdischen Dasein und der Welt der
Toten am geringsten war. Um sich vor diesen
Totengeistern zu schützen zogen die
Druiden von Haus zu Haus und verlangten ein
Opfer, dass in der frühen Zeit des Brauches durchaus noch ein Kind oder eine Jungfrau gewesen sein dürfte.
Im Gegenzug hinterließen sie die später »Jack-O-Latern« genannten
Rüben. Die ausgehölten Rüben waren mit einer eingeritzten Fratze versehen, die abschreckend wirken sollte. Illuminiert wurden sie durch ein hineingestelltes Licht, das zu Beginn noch aus menschlichem Fett bestanden haben soll. Waren die Bewohner jedoch nicht zu einem Opfer bereit, malten die Druiden eine symbolische
Hexe an die Tür, die die finsteren Mächte dann zu dem Haus locken sollte.
Später verkleideten sich vor allem die Iren mit Häuten, Fellen und Köpfen von Tieren als
Dämonen, um so die bösen Geister zu täuschen. Die Druiden trafen sich in einem Eichenwald und beschworen dort an einem Lagerfeuer die Geister. Noch immer verbrannten sie als Opfergabe an Samhain einen Menschen oder als Ersatz ein Tier. Erst seit dem Beginn der
römischen Besatzung wurde das Fest dann
Pomona, der Göttin der Baumfrüchte gewidmet, womit der Charakter des Erntedankfestes nun stärkere Akzentuierung fand.
Im Zuge der
Christianisierung wurde das
heidnische Fest dann zu dem Feiertag
Allerheiligen (
All hallows eve[ening]): Im Jahre
837 verfügte Papst Gregor IV, dass an Samhain die Toten geehrt werden sollten. Ebenfalls im
9. Jahrhundert begannen Christen am
2. November mit dem
Seelenfest von Dorf zu Dorf zu wandern und sogenannte Seelenkuchen zu erbetteln, für deren Gabe sie der Toten im
Gebet gedachten. Das
All Hallows Eve behielt sich dabei aber durchaus, wie auch
Krampus vor
Nikolaus (
6. Dezember) oder das Perchtenbrauchtum, seine Funktion der Vertreibung von Geistern
Reinigung vor einem christlichen Fest.
Mit den Einwanderern des
18. Jahrhundert gelangt dieser
Brauch in die
USA. Hier wurde wahrscheinlich auch die Rübe durch den
Kürbis ersetzt, in den nun ein Gesicht geritzt wurde. Zu dem eingeritzen Gesicht bildete der Volksglauben (
Aberglauben) die Märe eines
Jack O., nach dem der illuminierte Kürbis dann auch
Jack-O'-Lantern genannt wurde:
Bei Jack O. soll es sich um einen arglistigen und betrügerischen Menschen gehandelt haben, der dem
Teufel nur entrann, indem er ihn auf einen Baum lockte und dort dann, ein Kreuz in den Stamm ritzend, gefangen setzte. Das dem Teufel so abgerungene Versprechen der Verschonung kam nach Jack's Tod zum Wirken und verwehrte dem Sünder nun Himmel wie Hölle, sodass er in der Zwischenwelt umherzuwandern hatte. Der Teufel reichte ihm hierzu ein kleines Lichtlein in einer Rübe.
Im
20. Jahrhundert fand sich das überdeckte keltische Fest nur noch in den USA. Schon in den Wochen vor dem 31. Oktober dekorieren Amerikaner ihre Fenster mit Silhouetten von Hexen und schwarzen Katzen. Beliebt sind auch Hexen, Geister, Skelette und anderes an Schaurigem.
In einer Mischung aus europäischem Karneval und
Sankt Martin zogen die
Kinder in möglichst schauerlich wirkenden Verkleidungen von Haus zu Haus und forderten die Bewohner der Häuser mit
trick or treat? - »Süßes oder Saures?« zur Gabe von
Naschereien auf - sofern sie sich nicht Streichen aussetzen wollen. Zu diesem Zwecke wurden manchmal ganze Friedhöfe umdekoriert. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts fand diese Halloween genannte Variante, die im Kern noch den keltischen Brauch transportiert, dann als Verkleide-Vergnügen seine Rückkehr nach Europa.
Dass das Fest mit dem beginnenden
21. Jahrhundert in Mitteleuropa, so auch im
deutschsprachigen Raum, wiederbelebt worden ist, wird mehrere Gründe haben: Neben möglicher Todessehnsucht und Todesverdrängung dürfte vor allem die Rezeption US-amerikanischer Fernsehserien, dann die Vermarktungsmöglichkeit des Festes und zuletzt das jetztzeitliche Spaßbedürfniss hierfür verantwortlich sein.
Filmische VerarbeitungHalloween bezeichnet auch eine Reihe von
amerikanischen Horrorfilmen. Der erste
Film, mit der
Schauspielerin Jamie Lee Curtis, erschien im Jahr
1978 und wurde von
John Carpenter geschrieben und produziert.
Im Film tötet der sechs Jahre alte Michael Myers brutal seine ältere Schwester und wird in eine Irrenanstalt gesperrt. Fünfzehn Jahre später entkommt er und kehrt in seine Heimatstadt Haddonfield,
Illinois, zurück, um seine Untaten fortzusetzen.