Arbeitsüberlastung, Einschlummer-Schwierigkeiten: Es gibt viele Gründe für suboptimales Schlafverhalten. Doch eine bestimmte Stundenzahl pro Nacht solltet ihr nicht regelmäßig unter- oder überschreiten.
Einer neuen, im Journal "Sleep" publizierten Studie zufolge, besteht bei Menschen, die regelmäßig mehr oder weniger als sieben Stunden in der Nacht schlafen, ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen. In der Studie, an der 30.000 Erwachsene teilnahmen, haben Forscher herausgefunden, dass das Auftreten von Herz- und Gefäßkrankheiten (Angina, Herzinfarkt, Schlaganfall) doppelt so wahrscheinlich ist bei Menschen, die weniger als sieben Stunden in der Nacht schlafen, als bei denjenigen, die eine siebenstündige Nachtruhe haben. Die Teilnehmer der Studie beantworteten einen Fragenkatalog, der den Wissenschaftlern neben Auskünften über Gesundheit und Lebensstil auch Informationen zu den Schlafgewohnheiten verschaffte.
AuswertungDurch Auswertung dieser Fakten und Untersuchungen kamen die Mediziner zu folgenden Schlussfolgerungen: Menschen, die täglich weniger als fünf Stunden schlafen, haben ein doppelt so hohes Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln, als diejenigen mit Sieben-Stunden-Schlaf. Erstaunlicherweise besteht aber auch bei denjenigen, die regelmäßig deutlich mehr als sieben Stunden schlafen, ein erhöhtes, wenn auch weniger dramatisches Gesundheitsrisiko. Die Wahrscheinlichkeit einer Herzerkrankung steigt nämlich um das eineinhalbfache, wenn man täglich mehr als neun Stunden schlummert.
Obwohl die Forscher nicht erklären können, warum zu viel oder zu wenig Schlaf die Herzgesundheit beeinträchtigen kann, nehmen sie an, dass kurze Schlafzeiten mit hormonellen Veränderungen und Veränderungen im Stoffwechsel verbunden sind. Schlafmangel wird mit einer reduzierten Insulin-Sensibilität, reduzierter Glukosetoleranz und erhöhtem Blutdruck in Verbindung gebracht. Alle diese Faktoren steigern das Risiko einer Arterienverhärtung. Eine lange Schlafdauer dagegen, meinen die Herausgeber der Studie, sei womöglich mit einer zugrundeliegenden Atmungsstörung oder einer schlechten Schlafqualität verbunden.
Fazit: "Schlafstörungen können ein Risikofaktor für Herz- und Gefäßkrankheiten sein, selbst bei offensichtlich gesunden Menschen", so der Studienleiter Dr. Anoop Shankar von der Fakultät für Allgemeinmedizin an der West Virginia Universität.
Was tun?Wer also gesund bleiben will, sollte versuchen, sich und seinem Körper regelmäßig den Sieben-Stunden-Schlaf zu gönnen. Aber macht euch nicht verrückt, wenn's mal eine Weile nicht klappen will. In einer weiteren Schlaf-Studie haben Wissenschaftler von der University of Pennsylvania in Philadelphia herausgefunden, dass selbst nach Phasen chronischen Schlafmangels die körperlichen Folgen durch ausreichend Schlaf in mehreren Nächten zumindest teilweise kompensiert werden können.
Mit zunehmender Dauer des Erholungsschlafs verbessert sich schon bald die Konzentrationsfähigkeit und Reaktionszeit und auch das Müdigkeitslevel sinkt.
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