Der
Freitag der 13. gilt im
Volksglauben als ein Tag, an dem besonders viele
Unglücke passieren. Der
Wochentag als
Jesu Todestag und die
13 als Unglückszahl (siehe
Triskaidekaphobie) stammen aus christlicher Tradition. Die krankhafte Angst vor einem
Freitag dem 13. wird
Paraskavedekatriaphobie genannt. Dieses Phänomen kann im Einzelfall so weit führen, dass Betroffene Reisen und Termine absagen oder sich an einem Freitag den Dreizehnten nicht aus dem Bett trauen. Auswertungen von Unfalldaten haben ergeben, dass sich an einem Freitag den 13. nicht mehr Verkehrsunfälle mit schwerem Sachschaden ereignen als an einem Freitag den 6. oder 20.
Häufigkeit Jedes Jahr hat mindestens einen und höchstens drei Freitage, die auf einen Dreizehnten fallen.
- Der kürzeste Abstand zwischen zwei Freitagen den 13. beträgt nur vier Wochen. Dies ist immer der Fall wenn der 13. Februar ein Freitag ist, und der Februar nur 28 Tage lang ist. Dann ist bereits im folgenden März wieder Freitag der 13. Zuletzt war dies 1998 der Fall, das nächste Mal wird es im Jahr 2009 sein.
- Der längste Abstand zwischen zwei Freitagen den 13. beträgt 14 Monate oder genau 61 Wochen. Dieser Fall tritt ein, wenn der 13. Juli ein Freitag ist und das folgende Jahr ein Gemeinjahr ist. Dann ist erst der 13. September des Folgejahres wieder ein Freitag der 13. Letztmalig war dies Juli 2001/September 2002 der Fall.
- Eine Pause von ebenfalls 14 Monaten (61 Wochen) zwischen zwei Freitagen den 13. erfolgt auch, wenn der 13. August ein Freitag ist, und das folgende Jahr ein Schaltjahr ist. Dann kommt es erst wieder im Oktober des Folgejahres zu einem Freitag den 13. Letztmalig war dies August 1999/Oktober 2000 der Fall.
Der
gregorianische Kalender wiederholt sich wegen der Schaltjahrregeln alle 400 Jahre, was genau 20.871 Wochen entspricht. Dabei fallen die meisten Dreizehnten auf einen Freitag. Allerdings tritt die gleiche Häufigkeit mehrfach auf. Am seltensten kommt Mittwoch, der 31. vor, nur 398-mal in 400 Jahren.
Ursprung des Aberglaubens Zwei Unglückssymbole an einem Tag Es gibt viele Deutungsversuche für diesen Volksaberglauben. Einer davon beruht auf der Tatsache, dass die Dreizehn und der Freitag jeweils einzeln schon seit langem als Unglückssymbole gelten. Es ist anzunehmen, dass abergläubische Menschen an Tagen, die gleichzeitig Freitage und Dreizehnte waren, schon immer besonders großes Unglück befürchteten. Später verbreitete sich der Aberglauben derart, dass heutzutage sogar Leute an den Freitag den 13. glauben, die weder mit Freitagen noch mit der Zahl Dreizehn im einzelnen ein Problem gehabt hätten.
Die „Unglückszahl“ 13 Die 13 überschreitet das geschlossene
Zwölfersystem und ist als
Primzahl nur durch eins und sich selbst (restlos) teilbar. Das verleiht ihr schon eine besondere Bedeutung. In der Bibel hat die 12 eine harmonische Wirkung, beim Abendmahl hingegen waren 13 Personen anwesend. Die Aussage, der 13. sei der Verräter
Judas gewesen – aus logischen Gesichtspunkten unhaltbar –, wird aber in diesem Zusammenhang gerne verwendet. Lange hieß die 13 im deutschen Volksmund das „Dutzend des Teufels“. Nicht überall ist die Zahl aber ein Symbol für Unglück. In der jüdischen Tradition ist die 13 eine Glückszahl und ein Symbol Gottes, weil sie über der Zwölf steht. Bei den Japanern gilt die 13 ebenfalls als Glückszahl.
Der „Schwarze“ Freitag Der schlechte Ruf eines Freitags hat ebenfalls einen religiösen Hintergrund. Nach der christlichen Überlieferung wurde Jesus an einem Freitag gekreuzigt, auch
Adam und Eva sollen an einem Freitag von den ihnen verbotenen Früchten des
Baum der Erkenntnis gekostet haben. Noch 1930 galt aber etwa im protestantischen Norden Deutschlands der Freitag als Glückstag und besonders guter Termin zum Heiraten. In der Mitte und im katholischen Süden Deutschlands glaubte man hingegen eher an die Unglück verheißende Wirkung dieses Wochentags. Eine weitere häufige Behauptung ist die, dass der
Black Friday an der Legende um den Freitag den 13. mitgewirkt haben soll. Dem widerspricht jedoch die Tatsache, das der amerikanische
Börsenkrach von 1929 bereits an einem Donnerstag begann. Im allgemeinen Bewusstsein verknüpfte sich der Börsenkrach aber später mit dem Freitag, weil es zur damaligen Zeit in den USA aufgrund der Zeitverschiebung in Europa bereits Freitag war.
Der „Freitag der 13.“ in der Geschichte Eines der ersten bezeugten „Unglücksereignisse“, die auf einen Freitag den 13. fielen, war die am 13. Oktober 1307 vom
französischen König Philipp IV. befohlene Verhaftung aller Mitglieder des
Templerordens (Tempelritter). Schon Tage zuvor wurden an alle „Dienststellen“ des Landes versiegelte Umschläge mit den Haftbefehlen versandt. Diese durften erst am Freitag, dem 13. Oktober 1307 geöffnet und ausgeführt werden. Dieses landesweit am gleichen Tag ausgeführte polizeiliche Kommandounternehmen war das erste bekannte seiner Art in der Geschichte, was letztlich auch zur fast völligen Auslöschung des Templerordens führte. Trotz der Tragik dieses Ereignisses wird es nicht als Ursprung für den Aberglauben um den Freitag den 13. gewertet.Zwischen 1307 und 1907 fehlt es bisher an schriftlichen Erwähnungen des Freitags des 13. als Unglückstag. Im Online-Archiv der
New York Times findet sich keine Erwähnung von
Friday the 13th vor 1907.
Der Amerikaner
Thomas William Lawson, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch Börsenspekulationen zum Multimillionär geworden war, schrieb 1907 den Börsenroman
Friday the 13th, der in Deutschland noch im gleichen Jahr als
Freitag der 13. erschien. Thomas W. Lawson kann damit als der Erfinder des Schreckenstermins gesehen werden.
In Deutschland vergrößerte sich der Bekanntheitsgrad des neuen Unglückstages bei weitem, als 1916 der Film
Freitag der 13. des Regisseurs
Richard Oswald in die Kinos kam, der von einer Familie handelte, deren Mitglieder immer an diesem Datum starben.
Der Aberglauben wurde durch die 1944 in den deutschen Kinos gelaufene Komödie
Freitag der 13. des Regisseurs
Erich Engels weiter genährt.
Dem Volkskundler Stephan Bachter zufolge beruhe die große Popularität und die Annahme, dass dieser Glaube schon sehr alt sei, nur auf falschen Medienberichten, in denen die Beinahekatastrophe der
Apollo-13-Mission oder der Börsenkrach (
Schwarzer Freitag) diesem Unglücksboten zugewiesen wurde. Er führt den Aberglauben auf das „
sechste und siebente Buch Mosis“ in der Fassung des Braunschweiger Planet-Verlages von 1949/50 zurück. Dort wird vor Unternehmungen an einem Freitag, dem 13. gewarnt. Vorher sei diese Verbindung völlig unbekannt gewesen. Dieses Buch war allerdings viel zu spät erschienen, um der Ursprung sein zu können.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts tauchte das umstrittene Gerücht auf,
„Freitag der 13.“ sei in Deutschland erst 1957 durch eine Glosse von
Thilo Koch in der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung zum Begriff geworden.
Verbreitung und Bedeutung Nicht überall auf der Welt ist Freitag der 13. ein besonderes Datum. In
Spanien,
Griechenland und
Lateinamerika (außer Brasilien) gelten
Dienstage, die auf den 13. eines Monats fallen (
Martes 13), als Unglückstage. In
Italien gilt Freitag der 17. als Unglücksdatum.