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 Chaos im Flugverkehr wegen Vulkanasche aus Island

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BeitragThema: Chaos im Flugverkehr wegen Vulkanasche aus Island   Chaos im Flugverkehr wegen Vulkanasche aus Island EmptyFr Apr 16, 2010 11:34 am

Wegen der über Europa ziehenden Vulkanasche aus Island weitet sich das Chaos im Flugverkehr weiter aus. In Deutschland wurden am frühen Freitagmorgen weite Teile des Luftraums gesperrt.

Betroffen davon waren beide Flughäfen in Berlin, sowie die Airports Hamburg, Düsseldorf und Hannover, von wo keine Maschinen starten und landen konnten. Auch die Flughäfen in Bremen, Münster/Osnabrück und Köln/Bonn blieben zunächst gesperrt. Auch der Flughafen Halle/Leipzig ist geschlossen. Wann der Luftraum wieder freigegeben werden kann, war zunächst unklar.

Wie die Sprecherin der Deutschen Flugsicherung, Kristine Kelek, am Morgen mitteilte, blieb der Luftraum über den sieben Städten zunächst gesperrt. Es ist davon auszugehen, dass die Sperrungen länger andauern werden. Grund für die Entscheidung waren die Daten des Deutschen Wetterdienstes. Auf Radarbildern könne man sehen, wie sich die Aschewolke unregelmäßig nach Süden fortbewege, sagte Kelek.

Von den Sperrungen nicht betroffen war zunächst der größte deutsche Flughafen in Frankfurt am Main. Seit 8:00 Uhr dürfen aber auch dort keine Maschinen mehr starten. In Frankfurt waren seit Ausbruch des Vulkans auf Island bislang 400 Flüge gestrichen worden, teilte ein Sprecher mit. Über die Situation im Süden Deutschlands, den die Aschewolke gegen Abend erreichen sollte, könnten derzeit nur vage Prognosen getroffen werden.

Die gefährliche Aschewolke vom Gletscher-Vulkan Eyjafjalla breitete sich immer weiter Richtung Osten und Südosten aus und wird den Luftverkehr vermutlich noch tagelang stören. Für Freitag sagte die europäische Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol in Brüssel starke Beeinträchtiungenn für Deutschland und Polen voraus. Etwa die Hälfte aller 600 Flüge zwischen Nordamerika und Europa falle zudem wohl aus.

In Großbritannien wurde das Flugverbot derweil bis voraussichtlich Freitagabend ausgeweitet. Auch in weiten Teilen Frankreichs ging ebenso wie in Belgien, den Niederlanden und Skandinavien nichts mehr.

Einzig im Westen Irlands wurde der Luftraum wieder freigeben. Wie die irische Flugbehörde mitteilte, ist die Sperrung der Airports Shannon und Cork aufgehoben, weil sich die Aschewolke in Richtung Osten und Süden bewege. Der Flughafen in Dublin blieb vorerst gesperrt.

In Großbritannien müssen Passagiere dagegen länger ausharren: Die Behörden sperrten den Flugraum für den ganzen Tag bis voraussichtlich 20.00 Uhr MESZ. Die Situation habe sich nicht verbessert, hieß es. Nur Flüge zwischen Nordirland und den westlichen Schottischen Inseln und den schottischen Flughäfen Glasgow und Prestwick seien bis zum frühen Nachmittag im Einzelfall möglich.

In London Heathrow, der wichtigsten Drehscheibe des europäischen Flugverkehrs und einem der wichtigsten Flughäfen der Welt mit täglich 1300 Flügen und 180 000 Passagieren, saßen schon am Donnerstag Zehntausende Passagiere fest. Die britische Gesundheitsbehörde hat Menschen mit Atemwegserkrankungen zur Vorsicht gemahnt. Die Aschepartikel könnten bei entsprechender Vorbelastung zu Irritationen führen. Schwere Schädigungen seien aber nicht zu erwarten.

In Frankreich war in der Nacht ein Großteil des Luftraums betroffen. Auch die beiden Pariser Großflughäfen Charles de-Gaulle und Orly wurden ab 23.00 Uhr geschlossen. Landesweit sollen zudem 23 weitere Flughäfen nach Angaben des Amts für Flugsicherheit mindestens bis 14.00 Uhr geschlossen bleiben. Auch im Nordwesten Polens wurde am Abend der Luftraum gesperrt.

Lavaasche ist gefährlich für Düsentriebwerke und die Außenhaut der Flieger. Außerdem ist die Sicht beeinträchtigt. Fluggesellschaften mussten schon am Donnerstag rund ein Viertel der täglich etwa 28 000 Verbindungen absagen, wie Eurocontrol mitteilte. "Es ist das erste Mal in der europäischen Luftfahrtgeschichte, dass wir mit einem solchen Phänomen umgehen müssen", sagte einer der Leiter der Behörde. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas nannte die Aschewolke "eine große Bedrohung für die Sicherheit der Luftfahrt".

Der Vulkan im Süden von Island stößt weiterhin eine große Wolke aus Lavaasche und Rauch in die Atmosphäre. Wie das Außenministerium in Reykjavik in der Nacht zum Freitag mitteilte, konnten fast alle der 800 Betroffenen Bewohner des Gebiets wieder in ihrer Häuser zurückkehren. Die Gefahr akuter Überschwemmungen durch geschmolzenes Gletschereis sei
vorerst gebannt.

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BeitragThema: Millionen Reisende sitzen fest - auch Merkel   Chaos im Flugverkehr wegen Vulkanasche aus Island EmptySa Apr 17, 2010 4:31 pm

Die Aschewolke des isländischen Vulkans sorgt weiter für Stillstand im Luftraum über Europa und erstreckt sich jetzt in zwei Ausläufern über dem Kontinent. Die Folgen dieser beispiellosen Situation treffen Millionen Reisende, darunter auch Kanzlerin Angela Merkel.

In Deutschland wurde die Sperrung des Luftraums bis mindestens Sonntagmorgen 2.00 Uhr verlängert. Eine weitere Ausdehnung ist sehr wahrscheinlich, da der Vulkan weiter Asche spuckt und der Wind sie unverändert im Luftraum verteilt.

Im europäischen Luftraum wurden am Samstag nur etwa 6000 von 22 000 Flügen erwartet, wie die Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol in Brüssel mitteilte. Die Teilchen aus der Vulkanasche können Flugzeugtriebwerke beschädigen, die Sensoren verstopfen und außerdem behindern sie die Sicht der Piloten.

Der Hamburger Flughafen kündigte bereits eine Sperrung bis Sonntagmittag an. In der Schweiz, in Österreich, Frankreich, Großbritannien oder Belgien sowie im Norden Italiens sind Airports bis zunächst mindestens Samstagabend gesperrt.

Die Wolke hängt wie eine gespreizte Zange über Skandinavien undMitteleuropa und schiebt sich weiter in Richtung Südosten. Nur über Litauen, Lettland und Weißrussland war noch eine Lücke. Im Süden waren am Samstagmittag nur noch Portugal, Spanien, Mittel- und Süditalien, Teile des Balkans, Griechenland und ein schmaler Gürtel an der Schwarzmeer-Region noch nicht von Luftraumsperrungen betroffen, wie die EU-Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol berichtete.

In einigen Gebieten Europas ist der obere Luftraum zwar prinzipiell offen, je nachdem wie hoch sich die Asche gerade verwirbelt. Dieser Luftraum ist wegen der geschlossenen umliegenden Gebiete aber meistens nicht erreichbar.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wies darauf hin, dass Menschen mit Asthma, Bronchitis oder Lungenaufblähung wegen der Miniteilchen in der Aschewolke Probleme bekommen könnten. Allerdings nur, wenn die kleinen Partikel, die zurzeit noch in hoher Höhe fliegen, auf die Erde fallen. "Wer draußen etwas in Rachen oder Lunge spürt, eine laufende Nase oder juckende Augen bekommt, sollte ins Haus gehen und seine Aktivitäten draußen begrenzen", teilte WHO- Gesundheitsexpertin Maria Neira mit.

Die Deutsche Bahn setzte für die vielen Flugreisenden, die ihre Pläneändern mussten, auch am Samstag mehr Züge und Personal ein, wie ein Sprecher in Berlin sagte. Volle Züge werde es vor allem auf den ICE-Verbindungen zwischen den großen deutschen Flughäfen Frankfurt/Main,München, Hamburg, Düsseldorf und Berlin geben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kann wegen der Wolke weiterhin nicht nach Deutschland zurück. Sie sollte am Samstag nach Angaben aus Regierungskreisen zunächst von Lissabon nach Rom fliegen. Merkel hatte am Freitag auf ihrer Rückreise aus den USA einen Zwischenstopp in Portugal einlegen müssen.

Offen war am Samstag auch, wie Merkel, Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und Bundespräsident Horst Köhler am Sonntag zur Trauerfeier für Polens Präsident Lech Kaczynski reisen, der vergangenen Samstag bei einem Flugzeugabsturz in Russland gestorben war.

Der Krakauer Flughafen, auf dem am Sonntag die Flugzeuge mit ausländischen Gästen, darunter auch US-Präsident Barack Obama und Russlands Staatsoberhaupt Dmitri Medwedew, landen sollten, war geschlossen.

Die Folgen des Vulkan-Ausbruchs bremsen auch die Formel 1. Wegen des Flugchaos in Europa drohen dem derzeit in China gastierenden PS- Zirkus vor allem logistische Schwierigkeiten.

Der Gletschervulkan stieß auch am Samstag weiter Rauch und Asche in die Atmosphäre. Wie das Meteorologische Institut in Reykjavik am Samstagmorgen mitteilte, gab es in der Nacht keine Veränderungen der Aktivitäten. Der Wind weht weiter in südliche Richtung. Das bedeutet, dass die Aschewolke weiter auf Europa zutreibt. Das Wetter im südlichen Island sei gut. Damit fällt vorerst auch Regen als Hoffnung für den Flugverkehr aus. Er würde das Aufsteigen der Vulkanwolke in große Höhen und damit die Ausbreitung über Europa verhindern.

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BeitragThema: Aschewolke kostet deutsche Wirtschaft mehrere Milliarden   Chaos im Flugverkehr wegen Vulkanasche aus Island EmptyMo Apr 19, 2010 11:35 pm

Durch das Flugverbot sammeln sich nicht nur die Reisenden auf den Flughäfen, auch wichtige Ersatzteile und Lebensmittel warten tonnenweiseauf den Weitertransport. Der deutschen Wirtschaft entstehen durch die Vulkanasche Einbußen in Milliardenhöhe.


"Der Schaden ist nicht vergleichbar mit dem 11. September - er ist schlimmer", sagt der Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Volker Treier im Interview. Während es 2001 nur zu geringen Einbußen wegen einzelner Annullierungen kam, sei die jetzige Komplettsperrung für die deutsche Wirtschaft verheerend: "Wir taxieren das Geschäftsvolumen, das durch die Aschewolke verhindert wird, auf eineMilliarde täglich - und das ist noch nicht einmal hoch gegriffen", so Treier.


Problematisch ist, dass per Luftfracht vor allem hochwertige Güter wie Ersatzteile transportiert werden. Einem BMW-Werk in den USA droht bereits der Stillstand, weil benötigte Teile aus Deutschland nicht geliefert werden können. Doch die Ausfälle durch die Aschewolke werden laut Treier auch langfristige Folgen haben: "Der zarteAufschwung, den wir im Moment haben, ist dem Export zu verdanken. Die derzeitigen Ausfälle könnten der Konjunktur deshalb einen starken Dämpfer verpassen", sagt Treier.


Schlimm trifft es vor allem die Fluggesellschaften: Der Präsident des Luftfahrtverbandes IATA, Giovanni Bisignani, gab an, dass den europäischen Airlines jeden Tag rund 150 Millionen Euro an Einnahmen verloren gingen. Zusätzlich entstehen Kosten für die Umleitung und die Parkgebühren für stehende Flugzeuge steigen ins Unermessliche. Die Wertpapiere der Fluggesellschaften befinden sich bereits im Sinkflug. Die Aktie der Lufthansa sackte um vier, die der Air Berlin sogar um überfünf Prozent ab.

Auch die Airports bleiben nicht verschont: "Der Vulkanausbruch beschert den deutschen Flughäfen täglich Verluste in Millionenhöhe", sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel, der dpa. Fraport, der Betreiber des größten deutschen Flughafens in Frankfurt, schätzt den Schaden auf bis zu drei Millionen Euro pro Tag.

Auf die Versorgung der Verbraucher mit Lebensmitteln hat das Flugverbot derzeit noch schwache Auswirkungen. Viele der Waren kommen aus Deutschland oder werden im LKW transportiert, exotische Früchte reisen im Container auf dem Schiff an. Bei den Spezialitäten greifen die großenMärkte auf große Lagerbestände zurück, lediglich ein exotischer Fisch könnte einmal im Frischfischangebot fehlen, sagte ein Edeka-Sprecher derPresse-Agentur AFP.

Während die Deutsche Bahn, Autovermieter und die Schifffahrt zu den "Vulkan-Gewinnern" zählen, entsteht auch den Reiseveranstaltern beträchtlicher Schaden: Den weltgrößten Veranstalter TUI Travel kostet der Flugstopp wegen der Asche nach eigenen Angaben täglich um die sechs Millionen Euro. Schätzungsweise 100.000 Passagiere der TUI säßen fest.


Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle lud Industrievertreter in sein Ministerium ein, um zu diskutieren, wie man die schwerwiegenden Folgen der Flugverbote in den Griff bekommen kann.


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