FRENCH OPEN - Federer triumphiert im Finale von Paris

"Das ist unbeschreiblich": Nach drei verlorenen Endspielen hintereinander hat Tennisprofi Roger Federer zum ersten Mal die French Open gewonnen. Im Finale ließ er Robin Söderling keine Chance - und stellte nebenbei den Rekord für die meisten Grand-Slam-Titel ein.



Hamburg - Er fiel auf die Knie, schlug die Hände vor das Gesicht und feuerte vor Freude einen Ball auf die Tribüne: Roger Federer hat das Finale der French Open 6:1, 7:6, 6:4 gegen Robin Söderling (Schweden) gewonnen. Für den Schweizer war es der erste Triumph in Paris und der insgesamt 14. Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier. Mit dieser Bilanz hat Federer den Rekord des US-Amerikaners Pete Sampras eingestellt.

"Das ist unbeschreiblich und vielleicht mein größter Sieg. Ich habe keine Worte dafür und ohne die Zuschauer hätte ich es nie geschafft", sagte Federer. Durch den Erfolg gegen Söderling sicherte sich der 27-Jährige den letzten noch fehlenden großen Titel seiner Karriere. Als sechster Spieler der Tennisgeschichte hat er damit bei allen Grand Slams mindestens einmal triumphiert. Fast 15.000 Zuschauer auf dem Court Philippe Chatrier feierten den Weltranglistenzweiten nach dem Matchball mit "Standing Ovations". Den Siegerpokal nahm er aus den Händen von Andre Agassi entgegen, der als bislang letzter Spieler ebenfalls in Paris das Grand-Slam-Quartett komplett gemacht hatte. "Roger verdient das noch mehr, als ich es verdient habe. In einer Karriere bei allen vier Turnieren zu gewinnen, ist eine der größten Leistungen im Sport überhaupt", sagte Agassi.

Viermal war Federer in den vergangenen vier Jahren am späteren Turniersieger Rafael Nadal gescheitert, 2005 im Halbfinale, 2006 bis 2008 im Endspiel. In diesem Jahr hatte Außenseiter Söderling den Spanier im Achtelfinale überraschend aus dem Turnier geworfen.

Im ersten Grand-Slam-Finale seiner Karriere war der 24-Jährige dann aber lange zu unsicher. Federer spielte dominant und ließ sich auch nicht aus der Fassung bringen, als ein Störenfried zu Beginn des zweiten Satzes plötzlich von der Tribüne auf den Court stürmte und ihn bedrängte.

Als die Sicherheitskräfte den Mann schließlich überwältigt hatten, reagierte Federer mit einem Lächeln und spielte im immer stärker werdenden Regen ruhig weiter. Nach dem ersten Durchgang, den er in nur 23 Minuten gewonnen hatte, war der zweite Satz allerdings umkämpfter. Erst im Tiebreak drehte Federer auf und behielt dort mit 7:1 deutlich die Überhand. Im dritten Satz gelang Federer gleich im ersten Spiel ein Break, diesen Vorsprung ließ er sich bis zum Ende nicht nehmen. "Er ist der beste Spieler der Geschichte. Er war heute zu gut für mich und hat es verdient", sagte Söderling.

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