Wimbledon: Federer gewinnt dramatisches Finale gegen Roddick

Ein Sieg für die Geschichtsbücher: Roger Federer hat das Finale
von Wimbledon gewonnen und seinen 15. Grand-Slam-Titel geholt. Im
Endspiel fiel die Entscheidung erst im 30. Aufschlagspiel des fünften
Satzes gegen Andy Roddick.

Hamburg - Roger Federer hat zum sechsten Mal die All England Championships gewonnen. Der Schweizer bezwang in einem dramatischen Finale Andy Roddick (USA) nach 4:16 Stunden 5:7, 7:6 (8:6), 7:6 (7:5), 3:6, 16:14 und stellte mit diesem Triumph einen neuen Rekord auf. Federer hat sein 15. Grand-Slam-Turnier gewonnen und die alte von ihm und dem US-Amerikaner Pete Sampras gemeinsam gehaltene Bestmarke verbessert.

"Dass es in dem Finale nicht nur um den Titel sondern auch um einen neuen Rekord ging, war ein zusätzlicher Bonus, der meine Anspannung noch erhöht hat", sagte der Schweizer nach dem Match, "ich spiele gerne für die Geschichtsbücher." Für seinen unterlegenen Gegner hatte er tröstende Worte parat: "Sei nicht traurig, ich kenne das Gefühl zu verlieren. Mir ging es letztes Jahr ebenso." Roddick zeigte sich bei seiner Antwort ähnlich schlagfertig wie zuvor in der Partie: "Aber da hattest du schon fünf Titel."

Federer ist ab kommenden Montag wieder Nummer eins der Weltrangliste. Der bisherige Spitzenreiter und Wimbledon-Titelverteidiger Rafael Nadal war wegen einer Knieverletzung nicht angetreten. Der Spanier gewann im vergangenen Jahr im Endspiel gegen Federer - die bislang einzige Finalniederlage des Schweizers bei dem bedeutendsten Tennisturnier der Welt.

Roddick scheiterte trotz einer starken Vorstellung bereits zum vierten Mal in einem Grand-Slam-Endspiel. Zweimal musste er sich in Wimbledon geschlagen geben (2004, 2005) - beide Male gegen Federer. Roddicks einziger Grand-Slam-Titel bleibt der Gewinn der US-Open 2003. Durch seine siebte Endspielteilnahme stellte Federer zudem eine weitere Bestmarke auf. Er übertrumpfte auch den fünfmaligen Sieger Björn Borg, der ebenso wie Sampras in der Royal Box saß. Sampras bleibt mit sieben Wimbledontiteln der erfolgreichste Spieler in der Profiära.

Im Halbfinale hatte sich Federer gegen den Deutschen Thomas Haas durchgesetzt, Roddick bezwang Andy Murray (Großbritannien). Bereits gestern fand das Finale der Frauen statt. Dort konnte sich Serena Williams gegen ihre Schwester Venus durchsetzen und zum dritten Mal in Wimbledon triumphieren.

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